Tag 9-11

Dienstag - 09.08.2016

Heute starteten wir den Tag mit einem Frühstück um 8 Uhr. Danach wurde geplant, wer in welche Gastfamilie kommt, was kein Problem darstellte, da wir als Gruppe gut zusammengewachsen sind. Als alles geklärt war, machten wir uns auf den Weg zu den Sleeping Bear Dunes.

Wir verbrachten zwar die meiste Zeit in den Fahrzeugen und fuhren durch den Wald, aber das war angesichts der Hitze sehr angenehm. Doch wenn wir an einem Aussichtspunkt gehalten haben, hat es sich für die Aussicht gelohnt. Ein besonderes Highlight war eine riesige Düne, die wir hochklettern konnten. Oben angekommen sah es aus, als ob wir in einer Wüste stehen würden. Einige versuchten die Spitze zu erreichen, aber der Sand war so heiß, dass sie kurze Zeit später aufgaben und zurückkehrten. 

Auf dem Rückweg haben wir dann noch an einer Eisdiele gehalten um uns Eis zur Abkühlung zu kaufen. Die Erwartungshaltung war relativ hoch, da sie zu der besten Eisdiele Amerikas gewählt wurde. Das Eis war sehr groß verglichen zu deutschem Eis, es schmeckte zudem sehr gut.

Danach sind wir zu Meijers gefahren, ein Supermarkt, der für deutsche Verhältnisse extrem groß war. Dort haben wir für unser Abendessen eingekauft. Es gab Chilli con carne. Der Rest der Gruppe hat sich umgeschaut und sich mit Süßigkeiten eingedeckt. Zum Glück war Meijers sehr nahe an der Kirche und so waren wir schnell wieder zurück. 

In der Zeit bis zum Essen haben wir nach einem Fußballspiel einen ehemaligen Deutschen getroffen. Dieser hat zufällig erfahren, dass wir auch in der Kirche sind und wollte sich gerne mit uns austauschen. Er hat uns von seinem früheren und heutigen Leben erzählt. Nächstes Jahr besucht er wieder Deutschland und ist auch in der Gemeinde sehr aktiv.

Da noch Essen übrig war, fragten wir einige Gemeindemitglieder, ob sie mit uns essen möchten. Bei einer schönen Schale Chilli con Carne unterhielten wir uns über die deutsche Aussprache und amerikanische Traditionen.

Somit hatten wir einen schönen letzten Tag in der Trinity Lutheran Church und haben dort tolle Erfahrungen gesammelt.

Mittwoch - 10.08.2016

Heute Morgen sorgte eine verlegte SD-Karte kurzfristig für Aufruhr, sodass sogar der ganze Mülleimer durchsucht werden musste. Bei der Suche halfen auch einige Damen aus der Gemeinde, die sich eigentlich zum gemeinsamen Nähen in der Luther Hall verabredet hatten. Als die Karte wieder aufgetauchte, konnten wir gemeinsam mit ihnen Frühstücken. Danach hieß es mal wieder: Sachen packen und alles in die Fahrzeuge  stopfen. Um 11 Uhr starteten wir dann unseren Rückweg nach East Lansing. Auf der Hälfte des Weges hielten wir bei der Raststätte "Michigan Welcome" an und picknickten in der brütenden Hitze. Danach ging’s nochmal nen bisschen weiter und in einigen Autos wurde die Zeit für ein kurzes Nickerchen genutzt.

Gegen halb 4 hatten wir unser Ziel erreicht: Direkt an einem See lag das Haus der Familie Corbett. Jody und Patrick hatten uns zum Barbecue eingeladen. Dafür war es aber noch zu früh: Also haben wir erstmal auf der Wiese gechillt, mit Familienhund Kennedy gespielt und im See gebadet. Etwas später trafen dann auch unsere Gastfamilien für die nächsten Tage ein. Bei leckeren Drinks konnten wir sie kennen lernen und haben uns sehr angeregt mit ihnen unterhalten. Sofort war klar: Alle verstehen sich prima. Dann ging es aber erstmal ans Essen: Es gab Burger mit Salat, Maiskolben, Chips und zahlreichen Früchten. Und der Nachtisch hat uns umgehauen - zumindest kalorientechnisch. Brownies, Wackelpudding, selbstgemachte Cookies und mega süße Küchlein taten unserem Hüftgold gut.

Das konnten wir aber gleich wieder abtrainieren, da wir gemeinsam mit den Amerikanern den Badeponton der Corbetts aus dem Wasser ziehen mussten. Beim Schwimmen sind die Schwimmkörper leider mit Wasser vollgelaufen, sodass der Ponton unterzugehen drohte. Als die Badeinsel gerettet war, fuhren wir mit unseren Gastfamilien nach Hause. Dort wurden die Häuser und Wohnungen erkundet und erste Gemeinsamkeiten mit den Gasteltern ausgetauscht. Nach dem anstrengenden Tag fielen viele sofort in ihre Betten und genossen die erste Nacht seit langem in einem richtigen Bett.

Donnerstag - 11.08.2016

Da ab nun die Zeit in den Gastfamilien begonnen hat, hier der Tag mit Familie Ginny und Bob Henderson mit ihren neuen Familienmitgliedern Lara, Josie und Luisa.

Für einige von uns begann der erste Tag in den Gastfamilien sehr früh. Schon um 7:15 weckte die 4-jährige Kiera ihre neuen Gastgeschwister und wollte mit ihnen spielen. Zum Frühstück gab’s z.B. Toast mit Marmelade, Cornflakes und Oat Meal (Haferschleim). Danach haben wir Kiera zur Vorschule gefahren. Als wir wieder zu Hause waren, mussten wir jeder einen Joghurt essen, weil Ginny (unsere Gastmutter) sagt, dass man mindestens drei Mal am Tag Calcium zu sich nehmen sollte - für gesunde Knochen…

Daraufhin sind wir shoppen gefahren. Dort gab’s für uns dann auch erstmal Mittagessen. Luisa hatte Indisch -  das war aber wohl ein bisschen zu scharf. Die anderen genossen ihre Burger. Very tasty!! 

In der Zwischenzeit waren die Freizeitleiter für das „German Dinner“ einkaufen. Für die Gemeinde der Martin Luther Chapel wollten wir etwas typisch deutsches kochen - in diesem Fall Erbseneintopf mit frischem selbstgebackenem Brot und Quark als Nachtisch. Als absolutes Highlight sollte es Amerikaner geben (natürlich die deutsche Backware mit Zuckerglasur!). Der Einkauf gestaltete sich aber als sehr schwierig, da selbst in den größten Supermärkten nicht alle Zutaten zu finden waren. Selbst die Supermarkt-Mitarbeiter wussten nicht, was „Quark“ ist, also mussten wir improvisieren und eine Mischung aus Joghurt und Sour Cream anrühren. Auch der Sauerteig für das Brot musste auf etwas unkonventionelle Weise hergestellt werden. 

Ab 17:30 Uhr kamen die interessierten Amerikaner in den Essenssaal des Gemeindehauses. Während das Essen noch ein bisschen kochen musste, haben wir ein Kennenlern-Spiel gespielt. Ziel war es, verschiedene Gemeinsamkeiten mit anderen (fremden) Menschen zu finden und sie auf einem Zettel zusammenzutragen. So kamen wir mit sehr vielen amerikanischen Gemeindemitgliedern in Kontakt und konnten uns mit ihnen über sehr viele unterschiedliche Themen austauschen. Nachdem jeder seinen Zettel mit den Fragen ausgefüllt hatte, beteten wir händehaltend in einem großen Kreis und dankten Gott für unsere Gemeinschaft und unser Zusammenkommen. 

Auch die Sitzordnung wurde nicht dem Zufall überlassen: Es durften nur Amerikaner neben Deutschen sitzen und anders herum. So waren alle gezwungen, sich miteinander zu verständigen und auch sprachliche Barrieren zu überwinden. Das war aber nicht sonderlich schwer, da uns die Englische Sprache nach 1 1/2 Wochen in den USA nicht mehr allzu viel Probleme bereitet.

Das Essen schmeckte allen. Gerade für die Amerikaner war der Eintopf ein besonderes Geschmackserlebnis. Als alle Teller leer waren, bedankten wir uns bei Gerd Kortemeyer für seine beeindruckende Koordination und die ganzen Möglichkeiten, die er uns hier in Amerika geboten hat. Auch der Martin Luther Chapel dankten wir für die unglaubliche Gastfreundschaft und Großzügigkeit. 

Am Ende des Abends, während die meisten Amerikaner und ein paar deutsche Jugendliche in den Gottesdienstraum gingen um zu singen, halfen wir mit einigen Anderen beim aufräumen. 

So ging auch dieser Tag ereignisreich und international zu Ende.

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