Tag 5-8

Freitag, 05.08.2016

...An diesem Tag haben wir uns ganz schön den Wind um die Nase wehen lassen.

Doch erstmal von Anfang an - Nach einem nicht ganz so reichhaltigen aber dennoch sehr leckerem Frühstück fuhren wir los Richtung Leeland. Dort erwartete uns dann die Fähre nach South Manitou Island. Das letzte Sandwich auf dem Festland wurde genüsslich verspeist und dann ging es hinaus auf den Lake Michigan. Auf der Fahrt erwarteten uns Sally und Reed, zwei Mitglieder der Martin Luther Chapel, die schon häufiger auf der Insel waren. Die erste Abkühlung bekamen durch die hochspritzende Gischt, doch die warme Sonne wärmte uns wieder auf. Das Anstrengendste wartete noch auf uns - der Marsch mit dem ganzen Gepäck zu unserem Camp. Die schweren Wasserbehälter und die unförmigen Isomatten brachten so manchen zum Schwitzen. Danach wurden erstmal die Zelte aufgebaut und das Camp eingerichtet. Nun konnten wir uns die verdiente Abkühlung im See holen und den wunderschönen Ausblick auf das azurblaue Wasser genießen. Den Abend schlossen wir stilecht mit Lagerfeuer, Singen und Marshmallows ab.

Samstag, 06.08.2016

Frühmorgens scheuchte uns Sally aus dem Bett. Beim Frühstück holten wir uns die nötigen Nährstoffe für den langen Inselrundgang. Erst durch den Wald, dann über Dünen führte uns der schmale geschwungene Pfad. Dabei mussten wir auf "Poison Ivy" (giftigen Efeu) aufpassen, der den Wegesrand zum Teil säumte. Das war allerdings das "einzig" gefährliche auf der Insel, abgesehen von den ganzen wilden Tieren (Mücken, Sandfliegen, ungiftigen Schlangen, Kröten, usw...) und der brütenden Hitze. In den Dünen und am Strand außerhalb des Waldes war diese besonders stark und einige holten sich dort auch den stärksten Sonnenbrand seit langem. Um zum Strand zu kommen haben wir "Dünen Downhill Walking" ausprobiert - 90 Meter die steilen Dünen runter laufen. Das Ergebnis: Die Hälfte der Düne in unseren Schuhen. Da gab's für uns nur eins: Die erneute Abkühlung im Lake Michigan. Zur Stärkung machten wir uns frische Wraps am Strand.

Abends kamen wir erschöpft aber glücklich im Camp an und freuten uns schon auf den Lagerfeuer-Snack. Diese typische amerikanische Campsüßspeise heißt "S'more". Sie besteht aus einem geröstetem Marshmallow, der auf ein Stückchen Schokolade zwischen zwei Keksen zerdrückt wird. Davon wurden wir alle quasi süchtig und wollten sofort 'some more' (einige mehr). Daher kommt auch der Name.

Sonntag, 07.08.2016

Nach dem Frühstück hieß es für uns: Zelte abbauen, Klamotten packen und uns von unserem kleinen Paradies verabschieden. Die Fähre war mal wieder viel zu spät, also mussten wir noch eine Stunde am Hafen warten. An Bord stimmten einige von uns verschiedene Worship-Lieder an. Zu unserer Überraschung fingen amerikanische Jugendliche an mitzusingen. Wir unterhielten uns noch die restliche Fahrt mit ihnen und tauschten viele Erfahrungen und Erlebnisse untereinander aus.

Am Festland angekommen, ging's dann schon wieder mit den Mietautos weiter nach Kingsley. Dort erwarteten uns auf seinem abgelegenen Grundstück mitten in der Wildnis Terry und seine Frau. Auch seine zwei Hunde begrüßten uns stürmisch. Unser Campingplatz lag an einem Fluss, wo wir Terry's Ritual kennen lernen durften. Er führte uns ein paar Meter stromaufwärts am Fluss entlang. Wir stiefelten in dem Fluss hinein und bildeten in der Mitte Hand in Hand eine Reihe. 1... 2... 3... und wir ließen uns nach hinten fallen und den Fluss runter treiben. Das Wasser war zum schreien kalt! Die Abkühlung tat so gut, dass wir es gleich nocheinmal getan haben. Den Abend ließen wir noch am Lagerfeuer mit Mais, Würstchen, Kartoffeln und S'mores ausklingen.

Montag, 08.08.2016

Simon war der Held des Morgens, denn er entfachte das Feuer wieder nach einer sehr kalten Nacht im Zelt. Wir holten uns Schwimmschuhe und Schwimmwesten, schlüpften in die Badeklamotten und ab ging es zur Kanutour. Der Weg zur Einstiegsstelle war alles andere als leicht - über Stock und über Stein fuhr der Bus der Gemeinde über den engen Waldweg. Nach "Trockenübungen" im Wasser starteten wir unsere Tour. Zwischendurch sprangen wir in den Fluss und kühlten uns ab. Ein Boot hatte es besonders eilig und beschloss zu kentern. Alle anderen ließen sich noch einmal den Fluss runter treiben.

Mit deutschen Leckereien und einer juenger-Taschenlampe bedankten wir uns bei Terry und seiner Frau und sagten "Auf Wiedersehen". Da wir die letzten Tage auf Dusch-Entzug waren, haben wir die Duschen in der Trinity Church richtig zu schätzen gelernt, auch wenn sie ziemlich niedrig sind… Frisch geduscht gingen wir spontan mit noch nassen Haaren in den Montags-Gottesdienst und bekamen eine exklusive Führung mit Pastor Robert durch die Trinity Church. Dann gab's endlich das ersehnte Essen: Wir machten uns über die frisch gebackenen Pizzen her. Zwar um 10 Uhr Abends, aber nach so einem Tag genau das Richtige.

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