

WHY
Die neu gegründete Emmausgemeinde hat in ihrem Leitungsgremium beschlossen, sich im Rahmen des Teamgeist-
Projektes zu einer Modellgemeinde zu entwickeln, in der sich kulturelle Vielfalt als Selbstverständnis der hier lebenden
Menschen entwickeln soll.Wir sind davon überzeugt, dass es zu dieser Form gemeindlichen Lebens in kultureller
Vielfalt keine Alternative gibt, sondern sie als Gestaltungsaufgabe kirchlichen Lebens wahrzunehmen ist.
Bad Oeynhausen ist eine Kurstadt, in der seit vielen Jahren internationale Arbeitskräfte in den Kurkliniken und im Herzund
Diabeteszentrum arbeiten. Auf diese gesellschaftliche Situation hat vor 17 Jahren Pfarrerin Joy dela Cruz reagiert
und einen Internationalen Gottesdienst ins Leben gerufen. Im Laufe der Zeit hat sich daraus eine Internationale
Gottesdienstgemeinde entwickelt, in der in den letzten Jahren auch geflüchtete Menschen eine neue Heimat gefunden
haben. Diese "Gemeinde" ist Teil der Ev. Emmaus Kirchengemeinde und bietet innerhalb der Gesamtgemeinde ihre
unterschiedlichen Veranstaltungen an. Mit den Kirchenwahlen im Februar 2024 wurde zum ersten Mal ein Presbyter mit
Migrationshintergrund ins Presbyterium gewählt, sodass die internationale Ausrichtung der Gemeinde nun auch in ihren
Strukturen erkennbar wird. Es gibt neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Internationaler Arbeit und Kulturarbeit
als auch im Rahmen von "Kirche Kunterbunt" und den Kitas, um sich für Neues zu öffnen und kulturelle Vielfalt zu
leben.
HOW
Wir wollen mit unserm Projekt die interkulturelle Begegnungsarbeit in der Emmausgemeinde in Kooperation mit
unseren Kooperationspartnern, aber auch in Absprache mit weiteren Akteuren voranbringen. An erster Stelle steht der
Aufbau eines Netzwerkes, in dem Schlüsselpersonen aus den verschiedenen Zielgruppen als wichtige
Ansprechpartner*innen und Beziehungspersonen fungieren und zusammenarbeiten werden. Inzwischen gibt es eine
engere Verzahnung der Internationalen Arbeit mit dem Presbyterium, die sich auch strukturell in einem Ausschuss des
Presbyteriums für Kulturelle Vielfalt in Kirche und Gesellschaft abbilden wird und in dem einzelne Presbyter*innen
mitarbeiten werden. Das geplante Projekt findet eine breite Zustimmung der verantwortlichen Akteure in der
Emmausgemeinde. Die verschiedenen Aktivitäten werden über den Gemeindebrief, entsprechende Flyer, die
Homepage und Social Media bekannt gemacht. Gegen den Trend, dass Gemeindegruppen wegbrechen, wollen wir
neueWege einer einladenden und Gemeinschaftstiftenden Gemeinde in der Kurstadt aufzeigen. Besucher*innen der
Internationalen Gottesdienstgemeinde, darunter auch Kurgäste und Menschen mit Behinderungen haben Heimat in
der Emmausgemeinde gefunden. Sie finden zielgruppenspezifische Angebote, wie z. B. englischsprachige
Gottesdienste oder Feiern zu besonderen Festen (z.B. PhilippinischeWeihnachtsfeier, Iftar-Party), die so angelegt sind,
dass sie interkulturelle oder interreligiöse Begegnung ermöglichen.
WHAT
Wir haben zuerst die verschiedenen Zielgruppen benannt, die wir durch gemeinsame, aber auch
Zielgruppenspezifische Aktivitäten erreichen wollen: Menschen, die in der Emmausgemeinde zuhause sind, Mitglieder
der Internationalen Gemeinde, Neuzugezogene, Kirchenferne und Menschen mit verschiedenen
Migrationshintergründen, philippinische Arbeitsmigrant*innen, muslimische Familien, binationale Familien, die im Gebiet
der Emmausgemeinde leben. Unsere Projektangebote richten sich an Kitas und junge Familien, an Konfirmand*innen,
an Frauen und Männern mit jeweils eigenen Begegnungsformaten (Internationale Tanzgruppe und Männerrunde Tee)
oder gemeinsamen Formaten (Café Klatsch, Internationale Kochgruppe). In Kooperation mit den KiTas und den
Grundschulen sollen gemeinsame Projekte wie z.B. Kindermusicals erarbeitet werden. Spielmobilangebote in
Wohnortnähe mit einem KontaktCafé für die Eltern sollen angeboten werden. Das Konzept „Kirche Kunterbunt“ soll
gemeinsam umgesetzt werden. Außerdem soll es verstärkt Angebote für Jugendliche und spezifische Beratungs- und
Seelsorgeangebote geben. Eine engere Kooperation wird zwischen der Kulturarbeit und der Internationalen Arbeit
geplant (z.B. Ausstellungen und Konzerte, die das interreligiöse Gespräch fördern). Der Internationale Gottesdienst ist
Teil eines Gottesdienstkonzeptes, zu dem auch Gottesdienstformate wie „Happy Hour Gottesdienste“, Vesperkirche,
usw. gehören. Neue Veranstaltungsformate sollen entwickelt und ausprobiert werden.