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Internationale Jugendbegegnung zu Gast im Partnerkirchenkreis Tambarare

Das erste Mal in über 40 Jahren Partnerschaft war eine Jugenddelegation aus dem Evangelischen Kirchenkreis Vlotho nach Tansania gereist, um im Partnerkirchenkreis Tambarare im Nordosten des Landes Momente zu erleben, die so schnell sicher keiner der sechs Teilnehmenden vergessen wird. Fast zwei Wochen waren Leonie Neufeld und Dominik Hartsieker aus Löhne, Finja Reger, Caroline Beiküfner und Mattis Müller aus Bad Oeynhausen und Jana Knefelkamp aus Vlotho zusammen mit Jugendreferentin Annemarie Coring und Christopher Deppe aus dem Partnerschafts-Ausschuss unterwegs.

Von Beginn an wurde die Jugenddelegation herzlich empfangen – nicht nur am Flughafen in Dar es Salaam, sondern auch in Korogwe - der größten Stadt im Partnerkirchenkreis - warteten zahlreiche Menschen auf die Ankunft der Gäste aus Deutschland. Auch das vom Kirchenkreis Vlotho vor einigen Jahren mitfinanzierte Guest House in Mtonga war für die Reisegruppe renoviert und liebevoll dekoriert worden, sodass sich alle gleich wohl fühlten im fremden Land 7.000 Kilometer von Zuhause entfernt. Im Haus wurde die Gruppe zu jeder Tages- und Nachtzeit von drei Frauen mit typischen Gerichten aus Tansania bekocht. Neben dem aus Reismehl bestehenden Ugali und dem typischen Chapati-Brot gab es auch Bananensuppe, diverses exotisches Gemüse und zu jeder Mahlzeit frische Wassermelone.

Annemarie Coring, die als Vorsitzende des Vlothoer Partnerschaftsausschusses die Reise organisiert hatte, ist beeindruckt, wie warmherzig die Gruppe aufgenommen wurde: “Unsere Freunde in Tansania haben wirklich alles gegeben, um uns eine wundervolle Zeit mit vielen Eindrücken zu ermöglichen. Vor allen die jungen Erwachsenen aus der Jugendarbeit haben so viel Herzblut in diese Begegnung gesteckt und zusammen mit Superintendent John Ndimbo und seit vielen Jahren engagierten Mitgliedern des Partnerschaftsausschusses eine Woche voller Erlebnisse vorbereitet, die so schnell niemand vergessen wird.”

Ein Film als Brücke zwischen Kulturen und Lebenswelten

Im Mittelpunkt der Internationalen Jugendbegegnung stand ein Filmprojekt, das die Jugend im Kirchenkreis Tambarare mit viel Herzblut vorbereitet hatte. Die in Tansania berühmte Regisseurin Lamata Leah hatte ein Drehbuch verfasst, in dem es um die Unterschiede zwischen dem Leben der Massai-Stämme und der tansanischen Bevölkerung geht. Zu den Kirchenkreisen Tambarare und Magharibi am Rande der Usambara-Berge gehören auch einige Massai-Gebiete, aus denen einige Gemeinden hervorgingen. Seit Jahren ist der Kirchenkreis Tambarare bemüht, die nomadisch lebenden Massai zu integrieren und gemeinsam an einer Verbesserung der Lebenssituation zu arbeiten. Das Filmprojekt soll die Lebensweisen der Massai auch für die tansanische Bevölkerung sichtbar und erklärbar machen. Superintendent John Ndimbo ist dieses Projekt darum ein Herzensanliegen: “Hier in Tansania gibt es etwa 125 Stämme, alle in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen. Der Film zeigt uns diese Herausforderungen. Wie decken sie ihre Grundbedürfnisse? Wie gehen sie zur Schule? Wie kommen sie an Wasser?” Er ist sich sicher: “Zusammen können wir etwas tun.”

Bei den Dreharbeiten war auch die Jugenddelegation gefordert. Als “Pastor Mathias” und sein Team aus Missionaren spielten die jungen Erwachsenen eine zentrale Rolle im Film “Nengai”. Er erzählt die Geschichte der jungen Frau Nengai, die sich mutig gegen eine von ihrer Familie arrangierte Ehe mit einem älteren, einflussreichen Mann auflehnt. Ihr Ziel ist es, Bildung zu erlangen und ihre Gemeinschaft von Armut und unterdrückenden Traditionen zu befreien. Unterstützt wird sie von Oleku, der durch seinen Glauben und sein Engagement versucht, die Gemeinschaft zu einem Wandel zu bewegen. Gemeinsam setzen sie sich für Bildung, Gleichberechtigung und den Aufbau von Schulen, Brunnen und Gesundheitsstationen ein. Der Film verknüpft persönliche Schicksale mit gesellschaftlichen Fragen und zeigt, wie Glaube, Mut und Bildung zu einem Weg aus Unterdrückung und Gewalt werden können.

Bei den Dreharbeiten entstanden nicht nur Filmaufnahmen, sondern auch viele persönliche Begegnungen. Gemeinsam wurde gegessen, gesungen, getanzt und gelacht – Erlebnisse, die den kulturellen Austausch lebendig machten. Der Alltag der Maasai beeindruckte die Internationale Jugendbegegnung nachhaltig: einfache Lehmhäuser, Beschneidung und Zwangsheirat auf der einen, Musik und Tanz als Ausdruck von Lebensfreude auf der anderen Seite. Besonders zu spüren war auch das Gefühl von Gemeinschaft, das auch unter schwierigen Lebensbedingungen trägt. Bis spät in die Nacht wurde in den entlegenen Gebieten gedreht. Der Spielfilm soll noch in diesem Jahr fertig werden und dann auch im Evangelischen Kirchenkreis Vlotho aufgeführt werden.

Partnerschaft im Glauben zwischen Deutschland und Tansania

Neben den kulturellen Eindrücken spielte auch der Austausch eine große Rolle. Die Gespräche mit Jugendlichen aus dem Partnerkirchenkreis und auch Mitgliedern des Partnerschaftsausschusses über Glauben, Kirche und Jugendarbeit machten deutlich, wie wertvoll gegenseitiges Lernen sein kann. Die Partnerschaft zwischen Vlotho und Tambarare wird dabei nicht als einseitige Unterstützung verstanden, sondern als gleichberechtigter Austausch. Beide Seiten teilen Erfahrungen, Ideen und Perspektiven und wachsen im gemeinsamen Glauben. Seit 41 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen den Kirchenkreisen Vlotho und Tambarare. Neben der Unterstützung durch Schulstipendien und zahlreiche weitere Projekte vor Ort steht vor allem der Austausch zwischen den Kontinenten im Mittelpunkt der Partnerschaft. Ende Januar wird in beiden Kirchenkreisen ein Partnerschaftsgottesdienst gefeiert, der wechselseitig vorbereitet und gestaltet wird.

 

Zum Video unserer Reise gelangt ihr HIER

 

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